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Der Lehrbetrieb in dem Eliot arbeitet, heisst Compihandel AG. Am Namen der Unternehmung sieht Eliot, dass es sich um eine [[Aktiengesellschaft]] handelt, da am Schluss noch AG steht. Der Lehrmeister sagt Eliot, dass er selber Aktionär ist, ausserdem noch seine Frau, sein Bruder und noch ein guter Freund. Was meint er damit? Der Lehrmeister erklärt Eliot, dass ein Aktionär ein Eigentümer einer AG ist. Eliot findet das megainteressant und fragt seinen Chef, ob er denn auch Aktionär werden könne. Der Lehrmeister lacht laut und sagt: "Naja, dann müsstest Du Aktien der Compihandel kaufen, und bei deinem Lohn kannst Du dir das nicht leisten". Eliot denkt nach und kommt auf folgende Schlussfolgerung: Wenn jemand Aktien einer AG hat, dann wird er (oder sie) zum Miteigentümer dieser AG. | Der Lehrbetrieb in dem Eliot arbeitet, heisst Compihandel AG. Am Namen der Unternehmung sieht Eliot, dass es sich um eine [[Aktiengesellschaft]] handelt, da am Schluss noch AG steht. Der Lehrmeister sagt Eliot, dass er selber Aktionär ist, ausserdem sind es noch seine Frau, sein Bruder und noch ein guter Freund. Was meint er damit? Der Lehrmeister erklärt Eliot, dass ein Aktionär ein Eigentümer einer AG ist. Eliot findet das megainteressant und fragt seinen Chef, ob er denn auch Aktionär werden könne. Der Lehrmeister lacht laut und sagt: "Naja, dann müsstest Du Aktien der Compihandel kaufen, und bei deinem Lohn kannst Du dir das nicht leisten". Eliot denkt nach und kommt auf folgende Schlussfolgerung: Wenn jemand Aktien einer AG hat, dann wird er (oder sie) zum Miteigentümer dieser AG. Und somit auch zum [[Aktionär]].<br /> | ||
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Die Aktie (Mehrzahl: Aktien) ist ein Teil des Eigentums an einer '''[[Aktiengesellschaft]]''' (AG). Wichtig ist dabei der Begriff '''verbrieftes Recht'''. | Die Aktie (Mehrzahl: Aktien) ist ein Teil des Eigentums an einer '''[[Aktiengesellschaft]]''' (AG). Wichtig ist dabei der Begriff '''verbrieftes Recht'''. | ||
Ein Eigentümer | Ein Eigentümer einer Aktie wird als '''[[Aktionär]]''' bezeichnet.<br /> | ||
Auf einer Aktie ist der sogenannte '''Nennwert (oder auch Nominalwert)''' gedruckt. Dieser symbolisiert einen Teil des gesamten Aktienkapitals und ist wichtig, wenn die [[Dividende]] für die Aktionäre berechnet werden. Wenn die Nennwerte aller Aktien zusammengezählt werden, kommt man auf das [[Aktienkapital]]. | Auf einer Aktie ist der sogenannte '''Nennwert (oder auch Nominalwert)''' gedruckt. Dieser symbolisiert einen Teil des gesamten Aktienkapitals und ist wichtig, wenn die [[Dividende]] für die Aktionäre berechnet werden. Wenn die Nennwerte aller Aktien zusammengezählt werden, kommt man auf das [[Aktienkapital]]. Heutzutage wird allerdings selten eine Aktie in physischer Form, also auf Papier, ausgegeben. Meistens existieren Aktien in elektronischer Form und werden nur noch gebucht.<br /> | ||
Wenn Aktien an einer Börse gehandelt werden, dann haben sie auch einen Kurs bzw. Kurswert.<br /> | |||
Aktien werden grob in zwei Arten unterteilt: '''Namenaktien''' und '''Inhaberaktien''' (siehe Art. 622 ff. OR). | Aktien werden grob in zwei Arten unterteilt: '''Namenaktien''' und '''Inhaberaktien''' (siehe Art. 622 ff. OR).<br /> | ||
Bei einer <u>Inhaberaktie</u> steht kein Name und das [[Eigentum]] wird mit blosser Besitzübergabe übertragen | Bei einer <u>Inhaberaktie</u> steht kein Name und das [[Eigentum]] wird mit blosser Besitzübergabe übertragen.<br /> | ||
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Bei einer <u>Namenaktie</u> steht der Name des Eigentümers.<br /> | |||
Beispiel:<br />Wenn also Herr Meier dem Herrn Müller die Aktie bloss übergibt, wird das Eigentum noch nicht übertragen, und Herr Müller wird nicht Aktionär. Herr Meier muss seinen Namen von der Aktie streichen und den Namen von Herrn Müller hinschreiben.<br /> | |||
Aktien wurden früher physisch ausgestellt, das bedeutet, man erhielt ein Stück Papier, auf dem der Name der Unternehmung stand, der Nominalwert (oder auch Nennwert genannt), das Logo der Unternehmung sowie die Unterschrift des Geschäftsleiters, der die Entstehung (Emission) der Aktie veranlasste. | Aktien wurden früher physisch ausgestellt, das bedeutet, man erhielt ein Stück Papier, auf dem der Name der Unternehmung stand, der Nominalwert (oder auch Nennwert genannt), das Logo der Unternehmung sowie die Unterschrift des Geschäftsleiters, der die Entstehung (Emission) der Aktie veranlasste. | ||
===Probleme, Denkfehler und Merkhilfen=== | |||
*'''''Kurswert und Nennwert! Ist das nicht dasselbe?''''' Nein! Der Kurswert ist sozusagen der Preis, den man für eine Aktie bezahlen muss, wenn man sie an der Börse kaufen will. Der Nennwert ist der Wert, der auf der Aktie "draufgedruckt" ist und wird für die Berechnung der Dividenden benötigt. Der Kurs und der Nennwert haben nicht unbedingt etwas miteinander zu tun.<br /> |
Aktuelle Version vom 20. Juni 2017, 14:09 Uhr
Einstiegsbeispiel
Der Lehrbetrieb in dem Eliot arbeitet, heisst Compihandel AG. Am Namen der Unternehmung sieht Eliot, dass es sich um eine Aktiengesellschaft handelt, da am Schluss noch AG steht. Der Lehrmeister sagt Eliot, dass er selber Aktionär ist, ausserdem sind es noch seine Frau, sein Bruder und noch ein guter Freund. Was meint er damit? Der Lehrmeister erklärt Eliot, dass ein Aktionär ein Eigentümer einer AG ist. Eliot findet das megainteressant und fragt seinen Chef, ob er denn auch Aktionär werden könne. Der Lehrmeister lacht laut und sagt: "Naja, dann müsstest Du Aktien der Compihandel kaufen, und bei deinem Lohn kannst Du dir das nicht leisten". Eliot denkt nach und kommt auf folgende Schlussfolgerung: Wenn jemand Aktien einer AG hat, dann wird er (oder sie) zum Miteigentümer dieser AG. Und somit auch zum Aktionär.
Erklärung
Die Aktie (Mehrzahl: Aktien) ist ein Teil des Eigentums an einer Aktiengesellschaft (AG). Wichtig ist dabei der Begriff verbrieftes Recht.
Ein Eigentümer einer Aktie wird als Aktionär bezeichnet.
Auf einer Aktie ist der sogenannte Nennwert (oder auch Nominalwert) gedruckt. Dieser symbolisiert einen Teil des gesamten Aktienkapitals und ist wichtig, wenn die Dividende für die Aktionäre berechnet werden. Wenn die Nennwerte aller Aktien zusammengezählt werden, kommt man auf das Aktienkapital. Heutzutage wird allerdings selten eine Aktie in physischer Form, also auf Papier, ausgegeben. Meistens existieren Aktien in elektronischer Form und werden nur noch gebucht.
Wenn Aktien an einer Börse gehandelt werden, dann haben sie auch einen Kurs bzw. Kurswert.
Aktien werden grob in zwei Arten unterteilt: Namenaktien und Inhaberaktien (siehe Art. 622 ff. OR).
Bei einer Inhaberaktie steht kein Name und das Eigentum wird mit blosser Besitzübergabe übertragen.
Beispiel:
Wenn Herr Meier dem Herrn Müller bei einem Kaffee einfach so eine Aktie der Nestlé in die Hand drückt, dann wird Herr Müller Eigentümer der Aktie und somit Aktionär. Der Herr Meier ist nicht mehr Eigentümer der Aktie.
Bei einer Namenaktie steht der Name des Eigentümers.
Beispiel:
Wenn also Herr Meier dem Herrn Müller die Aktie bloss übergibt, wird das Eigentum noch nicht übertragen, und Herr Müller wird nicht Aktionär. Herr Meier muss seinen Namen von der Aktie streichen und den Namen von Herrn Müller hinschreiben.
Aktien wurden früher physisch ausgestellt, das bedeutet, man erhielt ein Stück Papier, auf dem der Name der Unternehmung stand, der Nominalwert (oder auch Nennwert genannt), das Logo der Unternehmung sowie die Unterschrift des Geschäftsleiters, der die Entstehung (Emission) der Aktie veranlasste.
Probleme, Denkfehler und Merkhilfen
- Kurswert und Nennwert! Ist das nicht dasselbe? Nein! Der Kurswert ist sozusagen der Preis, den man für eine Aktie bezahlen muss, wenn man sie an der Börse kaufen will. Der Nennwert ist der Wert, der auf der Aktie "draufgedruckt" ist und wird für die Berechnung der Dividenden benötigt. Der Kurs und der Nennwert haben nicht unbedingt etwas miteinander zu tun.