Erklärung

Den Begriff Kapital zu erklären, ist nicht ganz einfach. Je nach Disziplin bedeutet es etwas anderes. Hier werden drei Bedeutungen erklärt, und Du musst je nach Fach die entsprechende Bedeutung benutzen. Der Begriff kommt sowohl in der Betriebswirtschaftslehre bzw. in den betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen vor, als auch in den Finanzwirtschaftlichen Zusammenhängen und in in den gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen.

Volkswirtschaftslehre (Fach: Gesamtwirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge)

In der Volkswirtschaftslehre (Fach: Gesamtwirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge) versteht man unter Kapital als Produktionsfaktor die Gegenstände, die die Unternehmen brauchen, um zu produzieren (z. B. Maschinen, Computer, Fabriken, Möbel, etc.). Manchmal wird auch das Wissen der Mitarbeiter (Know-How) als Humankapital bezeichnet, obwohl es als eigenständiger Produktionsfaktor im Wirtschaftskreislauf aufgeführt wird. Im Wirtschaftskreislauf wird das Kapital von den Haushalten den Unternehmen zur Verfügung gestellt, und die Unternehmen zahlen den Haushalten einen Zins dafür. Wenn Du in eine Bilanz schaust, könntest Du auch das Anlagevermögen auf der Aktivseite als Kapital bezeichnen (ACHTUNG!: DIES GILT NUR IN DER VWL, IM RECHNUNGSWESEN IST ES ANDERS!). Ebenfalls in der Volkswirtschaftslehre, wird unter Kapital einfach Vermögen verstanden. Als Kapitalmarkt wird der Markt bezeichnet, wo benötigtes Geld für die Produktion in Form von Krediten, Obligationen (Anleihen) oder Aktien gehandelt wird.

Rechnungswesen (Fach: Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge)

Im Rechnungswesen (Fach: Finanzwirtschaftliche Zusammenhänge) wird der Begriff Kapital für die Passivseite der Bilanz benutzt. Das bedeutet, unter Kapital werden die Schulden und die Herkunft der Finanzierung des Vermögens einer Unternehmung bzw. der Aktivseite, verstanden. In der Zinsrechnung wird mit Kapital (mit K abgekürzt) das Geld, welches auf der Bank angelegt wird, bezeichnet.

Betriebswirtschaftslehre (Fach: betriebswirtschaftiche Zusammenhänge)

In der Betriebswirtschaftslehre (Fach: betriebswirtschaftiche Zusammenhänge) werden unter Kapital entweder als Produktionsfaktor die Gegenstände, die die Unternehmen brauchen, um zu produzieren (z. B. Maschinen, Computer, Fabriken, Möbel, etc.) verstanden, oder das Geld, welches benötigt wird, um diese Gegenstände zu kaufen. In manchen Büchern wird das Kapital als Produktionsfaktor auch als Betriebsmittel bezeichnet. Dinge die die Unternehmen verbrauchen, werden nicht als Kapital, sondern als Werkstoffe und Energie bezeichnet.