Rechnungsabgrenzungen

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Einführungsbeispiel

Es ist Ende Dezember und der Lehrbetrieb von Eliot erhält noch einen Auftrag. Eigentlich freuten sich alle auf die Weihnachtsferien, als der Kunde anruft. Der Chef sagt ihm, sie würden es bis Ende Jahr nicht schaffen, den Auftrag auszuführen. "Kein Problem" meint der Kunde. "Schicken Sie mir trotzdem die Rechnung". "Eliot!" schreit der Lehrmeister. "Schick dem Kunden eine Rechnung über CHF 1'600, und verbuche sie gleich!" Eliot macht das und verbucht: FLL / Dienstleistungsertrag CHF 1500. Der Lehrmeister sagt ihm noch, er solle es als Rechnungsabgrenzung verbuchen. Was er damit wohl meint? Er fragt nach, und der Lehrmeister antwortet: "Schau mal, wir schicken ihm eine Rechnung und verbuchen es als Ertrag. Aber das kann ja nicht stimmen, denn wir werden ja die Leistung erst nächste Geschäftsperiode erbringen. Und wenn der Ertrag jetzt als solcher verbucht wird, dann entspricht unsere Buchhaltung nicht mehr der Geschäftsperiode. Das verfälscht die Zahlen der Buchhaltung." Eliot versteht, dass die Rechnungsabgrenzungen dazu dienen, dass die Erträge und Aufwände auch auf die Perioden gebucht werden, in denen sie tatsächlich stattfinden.

Erklärung

Rechnungsabgrenzungen sind Konti in der Bilanz, die Aufwände und/oder Erträge aufzeigen. Diese Aufwände und/oder Erträge stimmen effektiv nicht mit der aktuellen Periode überein. Entweder werden sie in der nächsten Periode erbracht, oder sie wurden zwar bereits erbracht, aber noch nicht verbucht.

Es gibt Rechnungsabgrenzungen in den Aktiven, und Rechnungsabgrenzungen in den Passiven:

Aktive Rechnungsabgrenzungen (aRA)

Früher wurden die aRa als "transitorische Aktiven" (TA) bezeichnet.
Die aRA werden in zwei Fällen gebucht:

  • Wenn unsere Unternehmung etwas in laufender Periode geleistet hat, aber die Rechnung erst in der nächsten Periode verbucht wird oder der Kunde erst nächste Poriode zahlt.
  • Wenn unsere Unternehmung eine Leistung in laufender Periode bezahlt hat, sie diese aber erst in der nächsten Periode beziehen kann.

Bei beiden Fällen hat unsere Unternehmung etwas zugute!


Passive Rechnungsabgrenzungen (pRA)

Früher wurden die aRa als "transitorische Passiven" (TP) bezeichnet.
Die pRA werden in zwei Fällen gebucht:

  • Wenn unsere Unternehmung eine Leistung in laufender Periode bezogen hat, aber die Rechnung bzw. Zahlung für den Aufwand erst in der nächsten Periode verbucht wird.
  • Wenn unsere Unternehmung für eine Leistung in laufender Periode Geld erhalten hat, sie diese aber erst in der nächsten Periode liefert.

Bei beiden Fällen schuldet unsere Unternehmung etwas!